Ellen Scheel

Juna, Oma Hättich

und die kleine, rosa Osterhäsin

Es leben im schönen Kieler Stadtteil Russee, die kleine Juna mit ihren Eltern, und Oma Hättich (Ein Spitznahme für Oma Hedwig, weil sie oft an sich selbst zweifelte). Fein getrennt in zwei Haushalten, sahen sie sich trotzdem sehr oft. Oma Hättich war ganz verliebt in ihre Enkelin, und so ging sie mindestens einmal pro Woche mit ihr auf den Spielplatz, oder bastelte, tanzte und sang. Sie lachten viel, und so war das kleine Mädchen ihr Sonnenschein. Oma Hättich wollte die kleine Familie nicht mehr missen, und den dreien kam ein wenig Hilfe im täglichen Leben sehr recht.

So begab es sich im März im Jahr 2021 das Oma zum Sonntagsessen einlud. Es sollte frischen Spargel geben, doch die Lieblingsspargelbude, ihres Lieblingsbauern war noch geschlossen. Der tolle weiße deutsche Spargel wurde noch nicht geerntet. Blöd, aber Oma Hättich wusste sich zu helfen. Sie fuhr einfach zu ihrem Lieblingsladen in der Rendsburger Landstraße, da bekam sie immer alles was sie so zum Leben brauchte. Oh nein, der Spargel war bereits ausverkauft, "Hilfe, Hilfe große Not". Oma Hättich machte sich mal wieder Vorwürfe: "Hätte ich doch nicht so lange geschlafen, dann hätte ich noch Spargel bekommen". Tja, hätte, hätte Fahrradkette.

Nun, die Gemüseabteilung war gut gefüllt. Sie entschied sich nun für Paprika, die passte perfekt zu ihrem Plan B Gericht: Gulasch. Dumm, dass ihr eine gerade einfach so aus der Hand rutschte, und herunterfiel. Die Oma bückte sich um die Schote wieder einzusammeln ... und dann sah sie sie. Eine Osterhäsin in rosa Plüsch, die sie einfach nur hilfesuchend ansah. Um die coole Oma war es geschehen. Es war Liebe auf den ersten Blick ... dieses Stofftier musste sie kaufen, komme was wolle. Und das tat sie dann auch.

Oma Hätich wusste nicht, das dieser süße Osterhase nur durch einen Lieferfehler im Schokoregal saß, niemand wollte ihn kaufen. Alle griffen lieber zu den Hasen mit dem Glöckchen, doch Oma Hättich war da anders. Sie packte den Hasen mit den schönen Augen in ihren Wagen und nahm ihn mit nach Hause. Dort würde sie sich um das Stofftier kümmern und es lieb haben.

Als am Sonntag die Familie pünktlich und hungrig zum Mittagessen kam, fiel der kleinen Juna sofort das rosa Hasenmädchen auf. Das süße Stofftier wurde sofort in den Arm genommen und durch die Wohnung getragen. Selbstverständlich musste Kuschelchen am Mittagessen in Juna‘s alten Kinderhochstuhl teilnehmen. Das Gulasch war super und die Soße einfach lecker. Niemand beschwerte sich, und so war alles gut. Nun, Oma Hättich schenkte Juna den süßen rosa Hasen, und diese nahm ihr neues Stofftier mit nach Hause, mit ins Bett, mit in die Kita und auf ihr neues Laufrad.

Ein paar Tage später saß Kuschelchen gut behütet in einem Körbchen auf Juna's neuem Rad und genoß die frische Luft des Wildtiergeheges. Noch nie hatte jemand mir ihr einen Ausflug gemacht und sie inhalierte jeden neuen Eindruck, der sich ihr bot. Oma Hättich hatte ein paar Äpfel über, und diese wollte sie mit Juna an die Wildtiere verfüttern. Das klappte auch gut, jedoch stürzte das kleine Mädchen auf dem Weg nach Hause mit ihrem Laufrad. Oma Hättich machte sich sofort große Vorwürfe, hätte ich nur besser aufgepasst, dann wäre die Juna nicht gestürzt und hätte sich nicht die Knie verletzt. Ihr Sohn beruhigte sie, wieder zu Hause angekommen sofort. Ein Unfall kann immer passieren und Kinder haben ja einen Schutzengel. Worauf niemand geachtet hat, Kuschelchen fiel bei diesem Sturz aus ihrem Körbchen und blieb im Wald an einem Baumstumpf liegen. Oh weh, guter Rat war nun teuer!

An diesem späten Nachmittag gingen zwei alte Freundinnen den Weg von Juna und Oma Hättich. Sie gehörten zu den Baumumarmerinnen. Sie schwörten darauf, dass diese alten Bäume, ihrer Seele gut taten… und so waren sie immer auf der Suche nach alten, starken Bäumen. Doch was war das? Zwischen der wilden Schneeglöckchen schaute eine rosa Osterhäsin direkt in ihre Augen. „na, du süße Maus, gehörst doch nicht in den großen, dunklen Wald. Komm, ich nehme dich mit und wir finden schon dein zu Hause“. Nach dieser Ansage ging es Kuschelchen gleich etwas besser. Sie vermisste die kleine Juna und ihre tollen Eltern.

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Zur gleichen Zeit, weinte die kleine Juna so sehr nach dem kleinen Osterhasen, das Oma Hättich sich bereit erklärte den ganzen Weg noch einmal zurück zu gehen. Sie würde den Liebling ihrer Enkelin schon wiederfinden ... und richtig! Kaum am Wanderweg angekommen traf sie auf zwei Frauen, die Kuschelchen abwechselnd auf ihren Armen trugen. Natürlich gaben sie Oma Hättich das geliebte Kuscheltier zurück ... und Oma Hättich wurde zur Heldin des Tages. Die Osterfeiertage waren gerettet, und Schnuckelchen wurde zu einem festen Bestandteil der Familie.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Glücklich und zufrieden in Russee.

Frohe Ostern und bleibt gesund!

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