U 7
Am Ausrüstungskai. Im Hintergrund Schwimmkran "Joseph".
1914
1933 - Die U-Boote kommen wieder
Am 25.6.1933 wird in Kiel-Wik die "Schule für U-Boot-Abwehr" gegründet. Gründungsbesetzung sind ein Dutzend Offiziere und ca. 60 Unteroffiziere und Mannschaften. Offiziell sollten hier nur Abwehrmaßnahmen entwickelt werden. Doch im Hintergrund hatte Deutschland schon lange an neuen U-Booten gebastelt. Diese wurden in Scheinfirmen in Holland bereits seit 1932 produziert und erprobt. In Deutschland wurden schon während der Verhandlungen zum Münchener Abkommen neue U-Boote auf Kiel gelegt.
28.7.1935 - Schon 38 Tage nach Unterzeichnung des Flottenabkommens mit Großbritannien läuft das erste neue U-Boot in Kiel zu seiner ersten Probefahrt aus. Alle zwei Wochen lief daraufhin ein neues Boot vom Stapel.
3. und 4.4.1945 - 2.200 Tonnen Bomben
Am 3. April greifen 752 Flugzeuge der US Air Force den Kieler Hafen an. Eine ganze Reihe von Schiffen wird durch die Bomben zerstört. Die U-Boote U 237, U 749, U 1221, U 2542, U 3003 und U 3505, Minensucher M 802, Minentransporter Irben, die Räumboote R 59, R 72, R 119 und R 261 werden vernichtet. Noch vor ihrer Fertigstellung trifft es den Frachter Axenfels (6.200 BRT) und den Tanker Mexphalte (2.578 BRT). Vor Bellevue kentert der HAPAG-Schnelldampfer New York (22.337 BRT). Auch vor Verwundeten machen die amerikanischen Bomber keinen Halt, das Lazarettschiff Monte Olivia mit 13.750 BRT wird versenkt.
Am nächsten Morgen um 8:34 Uhr greifen erneut 505 B-17-Bomber die Stadt an. Alle drei Werften werden getroffen, ebenfalls die Stadtteile Gaarden und Ellerbek.
9. und 10.4.1945 - 2.634 Tonnen Bomben
Die Kriegsmarinewerft in Kiel-Ellerbek nach einem Angriff der Royal Air Force in der Nacht vom 9. auf den 10.4.1945. In dieser Nacht sind die Kieler Hafenanlagen wiederum das Ziel britischer Bomber. Das RAF-Bomber Command mit 591 Maschinen der Gruppen No. 1, 3 und 8 greift die Werften auf dem Ostufer an, 2.634 Tonnen Bomben werden abgeworfen.
Im Hintergrund der gekenterte 'Admiral Scheer'. Vorne zwei neue U-Boote vom Typ XXI. Dieser völlig neu entwickelte Bootstyp versetzte sogar Winston Churchill persönlich in Angst und Schrecken. So wurden die Angriffe auf die Kieler Werften gegen Kriegsende um so wütender.
Der Schwere Kreuzer Admiral Scheer wird so schwer getroffen, dass er im Ausrüstungsbecken der Marinewerft kentert. Zuerst sah es so aus, als hätten fünf große Bomben ihr Ziel knapp verfehlt, sie fielen in das Hafenbecken neben das Schiff. Durch die Wucht der Detonation wurde der Kreuzer allerdings unterhalb der Wasserlinie aufgerissen, was zu seinem Kentern führte. Das Wrack wurde ausgeschlachtet und liegt noch heute auf dem Gelände des Marinearsenals, zugeschüttet mit den Trümmern der zerstörten Werft.
Admiral Hipper und Leichter Kreuzer Emden werden schwer beschädigt, die U-Boote U 1227 und U 2516, das Torpedoboot T 1, das Minensuchboot M 504, das Wohnschiff General Osorio (11.590 BRT) und weitere drei Handelsschiffe mit insgesamt 2.787 BRT werden vollständig zerstört.
Das eigentliche Ziel, die Vernichtung der neuen "Super-U-Boote", wird verfehlt.
Verzweiflung
Ein "Seehund". Einer der letzten hilflosen Versuche, sich gegen die alliierte Übermacht zur Wehr zu setzen, waren diese Kleinst-U-Boote. Dieses wurde 1995 beim Ausbau der Kaianlagen am Ostufer gefunden. Es steht heute im Kieler Schiffahrtsmuseum.