Ostufer.Net - Seegeschichte
1900 - 1933
Die Entdeckung des Südpols
id=7953&type=img" class="jg_photo" alt="Amundsen am Suedpol"
(Library of Congress, von 1920)
Im Januar 1911 trifft der Norweger Roald Amundsen auf dem Schiff 'Fram' in der Antarktis ein. Zusammen mit vier Begleitern erreicht er am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den geographischen Südpol. Eine unglaubliche Anstrengung, die den Männern alles abfordert.
id=7874&type=thumb" class="jg_rechts" alt="Roald Amundsen" Am 14. Januar erreichen Amundsen und seine Männer mit der 'Fram' das Ross-Schelfeis an der Bucht der Wale. Hier wird das Basislager Framheim aufgebaut. Erst im Oktober 1911 gelingt der Aufbruch, ein erster Versuch wurde durch die Witterungsbedingungen zunichte gemacht. Am 14. Dezember 1911 erreichen Amundsen und seine vier Begleiter nach unglaublichen Strapazen den Südpol.
Gleichzeitig macht sich der Engländer Scott auf den Weg, er erreicht den Südpol ganze 35 Tage später als Amundsen. Er und seine Begleiter kommen auf dem Rückweg ums Leben. Scott's Fehler: Er hatte sich auf die Technik des 20. Jahrhunderts verlassen und eine zum Teil hochmoderne Ausrüstung dabei. Diese versagte allerdings unter den klimatischen Bedingungen komplett. Amundsen hingegen hatte sich auf eine bewährte und erprobte Ausrüstung verlassen. Auch Amundsen wurde vom Ewigen Eis verschluckt, er kam bei einer Rettungsexpediton für seinen verschollenen Kollegen Nobile ums Leben. Sein genaues Todesdatum und sein Todesort sind bis heute unbekannt.
id=7947&type=img" class="jg_photo" alt="Segelschiff Fram"
Die "Fram" unter Segeln
Nobile, Scott, Shackleton, Amundsen ... DAS sind wagemutige Helden. Ihnen gebührt eine Würdigung in den Medien. Und was kommt im Fernsehen zum Geburtstag von Roald Amundsen? Der 15. Geburtstag eines sabbernden Milchbubis namens Til Schweiger. Armes Deutschland.
Die Titanic
12.4.1912 12:00 GMT Southhampton: Das angeblich unsinkbare Passagierschiff "Titanic" bricht zu seiner Jungfernfahrt auf, die gleichzeitig die letzte Fahrt des Schiffes werden wird.
id=5173&type=img" class="jg_photo" alt="MS Titanic"
15.4.1912 Nördlicher Atlantik 41 N 30 49 W 02: Die "Titanic" sinkt um 2:20 (Schiffszeit), nachdem sie um 23:36 (22:13 EST) am 14.4. einen Eisberg gerammt hatte.
Das angeblich unsinkbare Schiff reisst 1.517 Menschen mit in die Tiefe, weil viel zu wenig Rettungsboote an Bord waren. Unverantwortliches Verhalten soll auch der Grund für die Katastrophe gewesen sein. Die Geschwindigkeit des Schiffes war in der Nähe von Eisbergen viel zu hoch.
Die Geschichte von einem riesigen Riss im Schiffsrumpf kann übrigens als unwahr zu den Akten gelegt werden. Eine weitere Theorie besagt, dass es eine Menge kleinerer Risse waren, die zum Wassereinbruch führten. Diese kleinen Risse sollten entstanden sein durch die schlechte Qualität des verwendeten Stahls, der für Polarregionen nicht geeignet war und sowieso bereits porös zu werden begann.
Neuere Untersuchungen haben hervorgebracht, dass die handgeschmiedeten Nieten im Vorderteil des Schiffes nicht robust genug waren, um der Kollision mit einem Eisberg stand zu halten.
Der deutsche Spielfilm, der 1943 zum Untergang des Schiffes gedreht wurde, geht übrigens weitestmöglich an den tatsächlichen Begebenheiten vorbei. Allein schon die deutschen Beschriftungen auf dem Maschinentelegraphen und auf einigen Türen lassen zumindest schmunzeln.
- Weitere Daten
Kiellegung: 31.3.1909 in Dublin - Stapellauf: 31.5.1911
Schwesternschiffe: "Olympic", "Britannic".
Der Kieler Hafen Links und rechts: Ein Plan der Innenstadt und eine Übersichtskarte Kieler Förde aus dem Jahr 1910. |
Die "Lusitania"
17.9.1907 Liverpool: Jungfernfahrt des Passagierschiffes 'Lusitania' der Reederei Cunard. Das Schiff hat 900 Mann Besatzung und ist für 2.300 Passagiere ausgelegt. Es ist 220 m lang, 31.550 BRT BRT groß und verfügt über eine Maschine mit 68.000 PS. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 Knoten. Die Lusitania wird im Liniendienst Liverpool – New York eingesetzt.
Das Schiff findet ein tragisches Ende.
7.5.1915 14:12 deutsche Zeit vor der irischen Küste bei Queenstown: "Torpedo los!" auf dem deutschen U-Boot U-20. Opfer ist das britsche Fährschiff 'Lusitania'. Das Schiff sinkt und reisst 1.198 Menschen mit in die Tiefe. Die Versenkung soll ein Grund gewesen sein, aus dem die USA in den Ersten Weltkrieg eingetreten sind, denn es waren auch eine Menge amerikanische Passagiere an Bord.
Die Lusitania war zwar ein Passagierdampfer, wurde aber im britischen Flottenhandbuch als "bewaffneter Hilfskreuzer" geführt. U-20 traf nicht zufällig auf das Schiff, man war über das Kommen informiert. Die britische Admiralität andererseits wusste, dass ein deutsches U-Boot in den Gewässern zwischen Irland und England herumwilderte. Erst einen Tag vorher hatte U-20 dort ein Schiff versenkt. Eine bewaffnete Eskorte wurde der Lusitania mangels Ressourcen verweigert. Zudem war man sich sicher, dass der Passagierdampfer einem U-Boot an Geschwindigkeit haushoch überlegen war. Der Dampfer hatte zwar, um Kohle für den Krieg zu sparen, nur drei seiner vier Kessel unter Dampf und fuhr somit statt der möglichen Geschwindigkeit von 25 Knoten nur 21 Knoten, aber das nützte dem Dampfer wenig.
Zudem war am Morgen des 7. Mai Nebel, der Kapitän drosselte die Geschwindigkeit auf 15 Knoten. Gegen Mittag verzieht sich der Nebel, die Lusitania erhöht die Geschwindigkeit auf 18 Knoten. Um etwa 13:20 wird die Lusitania durch U-20 gesichtet. Dummerweise lief der Dampfer genau auf den Gegner zu, so dass die Geschwindigkeitsunterschiede beider Schiffe keinerlei Problem mehr für den Angreifer darstellten. Nur ein Torpedo reichte, um den großen Dampfer zu versenken. Das Schiff sank in nur 20 Minuten.
"In einem Krieg stirbt die Wahrheit zuerst": Die britische Admiralität unter Führung von Marineminister Winston Churchill versuchte, ihre Mitschuld an der Katastrophe zu verschleiern. Nur einen Monat später fand eine Untersuchung statt. In dieser wurde versucht, die Schuld einzig und allein auf Kapitän Turner zu schieben. Man behauptete, der Lusitania Anweisungen erteilt zu haben, die es niemals gegeben hatte. Die tatsächlichen Funksprüche liess man schnellstens verschwinden, und es wurde versucht, Zeugen zu manipulieren.
Die Deutschen wurde wegen dieser Tat weltweit geächtet und aus der Gruppe der "zivilisierten Nationen" ausgeschlossen. 1923 stellte ein New Yorker Gericht fest, dass die Lusitania Munition geladen hatte. Die Versenkung war also rein völkerrechtlich gesehen einwandfrei.
21.11.1916 - Versenkung der 'Britannic'
08:00 LT Mittelmeer: Entweder durch eine Mine oder durch einen Torpedo wird das Schwesterschiff der 'Titanic', die 'Britannic' versenkt.
21.10.1918 - Ende des U-Boot-Krieges
Die deutsche Marine stellt den U-Boot-Krieg ein.
Die Schlacht im Skagerrak
31.5. bis 1.6.1916: Im Skagerrak findet die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges zwischen Briten und Deutschen statt. Dank der hervorragenden und mutigen Führung des deutschen Admirals Scheer und seiner Schergen gehen die Briten aus der Schlacht als Sieger hervor - obwohl viele Historiker darüber geteilter Meinung sind. Andere Kenner der Materie berichten, dass sich beide Seiten militärisch steif und ziemlich tölpelhaft benommen haben. Keiner wollte offenbar seine schönen Spielzeuge riskieren und sie irgendeiner Gefahr aussetzen. Nach der Schlacht ist die deutsche Flotte nie wieder zu einem richtigen Gefecht ausgelaufen.
Die Matrosenaufstände
1.11.1918 bis zum 3.11.: Die deutsche Hochseeflotte in Kiel und Wilhelmshaven meutert. Der Matrosenaufstand ist im Gange.
2.3.1921 Kronstadt: russische Soldaten meutern gegen die allgemein schlechten Bedingungen. Hauptquartier des Aufstandes ist der Kreuzer 'Peter und Paul'. Die Rote Armee geht brutal gegen den Aufstand vor. (S. auch 25.2.)
25.2.1925 Aufstand russischer Matrosen in Kronstadt. Diejenigen, die Lenin's Revolution ermöglicht hatten, stellen sich nun wegen Hungersnöten und der Unterdrückung der Bauern gegen ihn. In einer blutigen Schlacht wird die Revolte von der Roten Armee unter dem Kommando von Leo Trotzki niedergeworfen. (Als zweites Datum - na nu! - findet sich der 2.3.1921) Liegt vielleicht an verschiedenen Kalendern ...?
21.12.1925 Uraufführung des Filmes "Panzerkreuzer Potemkin" von Sergej Eisenstein. Der Film berichtet eindrucksvoll über Elend und Aufstand russischer Matrosen.
type=img" class="jg_photo" alt="Matrosenaufstand Kiel" Denkmal zum Matrosenaufstand in Kiel. Hans-Jürgen Breuste 1982
Was geschah noch?
23.2.1900 - Dampfschiff gesunken
Das Dampfschiff 'Rio de Janeiro' sinkt in der Bucht von San Francisco.
16.6.1900 - Ein neuer Kanal
Lübeck: In Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. wird der "Elbe-Lübeck-Kanal" für den Verkehr freigegeben. Der Grundstein wurde 1895 gelegt, das Projekt kostete 95 Millionen Goldmark.
14.6.1900 - Das Flottengesetz
Berlin: Der Reichstag nimmt das Flottengesetz an. "Deutschland's Zukunft liegt auf dem Wasser!" so der Leitspruch des verantwortlichen Kaisers. Das Wettrüsten zur See, an dem hauptsächlich die Briten und Deutschen beteiligt sind, beginnt. Wenige Jahre später, in der Skagerrakschlacht war diese Zukunft bereits wieder beendet.
23.6.1912 - Ein Genie wird geboren
Am 23.6.1912 kommt Alan Turing auf die Welt. Er wird später Mathematiker, Pionier der Computertheorie und Erdenker der "Turing-Maschine". Er war einer - wahrscheinlich der wichtigste - derjenigen, denen es im Zweiten Weltkrieg gelang, in die Funk-Codes der Deutschen Wehrmacht einzudringen ("Enigma").
17.11.1913 - Ein wichtiger Kanal
Der Panama-Kanal wird für den Verkehr freigegeben.
Alle Rechte vorbehalten - Holger Krohn 2014 / 2023