Ostufer.Net - Ortsverzeichnis

Stadt Preetz - Geschichte

Der Lauf der Zeit: Daten der Stadt Preetz von den Slawen über die Schuster bis heute. Wie es in der Geschichte oftmals so ist: Einige Daten und Beschreibungen vor allem der sehr frühen Geschichte widersprechen sich oder sind unlogisch.



1210
Der erste, noch kleine Teil der Stadtkirche Preetz wird gebaut.

1268 - 1284
Die erste Klosterkirche wird gebaut.

1442
Die heutige Preetzer Schützengilde wird das erste Mal als "Preetzer Brand- und Schützengilde" erwähnt.

Um 1500
Unter der Knute des Klosters Preetz befinden sich ungefähr 40 Dörfer. Mit Hilfe der adeligen Herrschaften in der Gegend werden die "kleinen Leute" ausgeplündert und unterjocht, damit sich Adel und Kirche ein feines Leben leisten können.

1552
Nach einem verheerenden Brand muss die Stadt fast komplett neu aufgebaut werden. Die Grundlagen für das heutige Stadtbild werden gelegt.

1693
Der Kirchturm der Preetzer Stadtkirche stürzt ein.

1852
Preetz bekommt eine Straßenbeleuchtung.

1865
Gründung der Preetzer Gaswerke.

1869
Der "Preetzer Gesangverein" wird gegründet. Erster Vorsitzender: Friedrich Voß sen. Anfängliche Mitgliederzahl: 16. Von 1870 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ist das "Stadt Hamburg" am Markt das Vereinslokal. Ab 1946 fanden die Übungsabende in "Drillers Gasthof" statt.

17. Mai 1870
Preetz erhält die eingeschränkten Stadtrechte. Andere Quellen sprechen vom 30. April 1870.

1873
Vor dem Rathaus wird die "Friedenseiche" gepflanzt. Der Baum steht noch heute.

1875
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Preetz.

1892
Am Wehrberg wird die Berg-Brauerei gebaut. Bis 1952 wird dort das "Berg-Bräu" hergestellt. Später ist auf dem Gelände die Firma Jokisch beheimatet, die Schnellgerichte in Konservendosen herstellt. Beide Firmen hinterlassen einen gewaltigen Berg an Umweltsauereien, der die Stadt Preetz noch teuer zu stehen kommen wird. Der eigentliche Verantwortliche, der US-Konzern Campbell's macht sich "dank" der Infantilität der Preetzer Stadtvertreter schadlos aus dem Staub. Denn die haben sich das Grundstück ohne Wenn und Aber andrehen lassen. Und müssen nun den ungeheuren Dreck der Jahrzehnte selber beseitigen. Was die Preetzer Steuerzahler gut 380.000 Euro kostet.
Bild links: Werbung der Firma Jokisch aus den 1960ern.

1898
An der Ecke Hufenweg / Mühlenstraße wird das Gebäude der "Stadt Sparkasse" errichtet (Bild rechts). Dieses Gebäude abzureissen, um es durch einen stinklangweiligen Neubau zu ersetzen: Ein Frevel für sich.

30. September 1910
Die Kleinbahn Kirchbarkau - Preetz - Lütjenburg wird eröffnet. Der Bahnhof in Preetz wird "An der Mühlenau" gebaut, dort wo sich heute der Parkplatz befindet. An der Ecke zur Mühlenstraße entsteht ein sehr schön verziertes Verwaltungsgebäude, das später noch einige Jahre als Jugendherberge genutzt wird. Dieses schöne Gebäude wurde leider durch architektonische Banausen dem Abriss preisgegeben: "Preetz braucht keine Jugendherberge".
Wegen des immer besseren Ausbaues der Straßen und auch wegen der sehr unglücklichen Linienführung wurde der Betrieb der Kleinbahn am 15. Mai 1938 eingestellt.
Link: www.eisenbahninluetjenburg.de

1924
Die Busverbindung Kiel - Plön wird eingerichtet. Einer der Haltepunkte wird Preetz.

1931
Wakendorf und ein Teil von Schellhorn werden eingemeindet.

10. April 1932
Bei der Reichspräsidentenwahl geben 47% der wahlberechtigten Preetzer ihre Stimme für Hitler ab. Reichsdurchschnitt: 36%. Schuld an dieser fatalen Radikalisierung war sicher auch die hohe Arbeitslosigkeit in der Stadt. Am 1.2.1933 waren 50,8% der Preetzer von staatlicher Unterstützung abhängig.

15. Mai 1938
Die Kleinbahn Kirchbarkau - Preetz - Lütjenburg wird endgültig eingestellt. Der Verkauf der Liegenschaften und des Materials wird sich noch über Jahrzehnte hinziehen.

3. Mai 1945
Die britische Armee marschiert in Preetz ein. Für die Stadt ist der Zweite Weltkrieg beendet. Cirka 700 Preetzer mussten in diesem Krieg ihr Leben lassen. Die Akten von zahlreichen Preetzer Nazis sind plötzlich "verschwunden".

6. Juni 1947
Gründung der "Oberschule im Aufbau" als Aussenstelle der Staatlichen Oberschule Kiel-Wellingdorf.

27. September 1950
Grundsteinlegung für die "Staatliche Oberschule im Aufbau", heute Friedrich-Schiller-Gymnasium.

1. Juni 1951
Bezug der Klassenräume des ersten Bauabschnittes der "Staatlichen Oberschule im Aufbau".

Ostern 1957
Preetz hat cirka 12.000 EinwohnerInnen.

16. Mai 1964
Die von der Künstlerin Ursula Hensel-Krüger kreierte Plastik des Schusterjungen wird auf dem Feldmannsplatz eingeweiht.

30. Mai 1964
In einer Feierstunde erhält die Volksoberschule Preetz ihren neuen Namen: Friedrich-Schiller-Gymnasium.
Erster Rektor: Oberstudiendirektor Dr. Knoch.

8. Juli 1970
Im Garnkorb wird in einem der hässlichsten Klötze, die je in Preetz gebaut wurden, Eröffnung gefeiert: Das Kaufhaus "Markmann". Eine übergroße Wellblechbude als Blickfang direkt an der ehemaligen Bundesstraße 76 - wer mag sich diesen Unfug ausgedacht haben ... Um 2009 / 2010 hatte man dann ein Einsehen und riss den Kasten, der überwiegend leer stand, endlich ab.

1981
Preetz hat jetzt auch eine Schwimmhalle.

1983
Preetz darf die Bezeichnung "Luftkurort" führen.

7. Juli 1999
Angesichts der stark zunehmenden Armut im Land und eben auch in Preetz wird die "Preetzer Tafel" gegründet. Sie versorgt Bedürftige mit von Kaufleuten gestifteten Lebensmitteln. "Es ist eine Schande, dass es in der heutigen Zeit in unserem Land Armut gibt. Und es ist ein Segen, dass es Tafeln und Menschen dort gibt, die helfen." So Probst Petersen zum zehnjährigen Jubiläum der Tafel im Jahr 2009.

2003
Die unübersichtliche Bahn-Unterführung im Hufenweg wird fertiggestellt. Wer hier als Fußgänger die Straße überqueren möchte, lebt nicht ganz ungefährlich.

Mai 2004
Die Schusterskulptur auf dem Markt wird aufgestellt. Erinnert irgendwie an Arno Breker

Ende 2010 / 2011
Das Haushaltsdefizit der Stadt beträgt ca. 3.400.000 Euro, die Schulden insgesamt liegen bei 25 Millionen Euro. Im Jahr 2011 macht man einen gewaltigen Schritt nach vorne, die Schulden schnellen auf weit über 30 Millionen Euro nach oben. Die Kommunalaufsicht des Kreises Plön muss einschreiten.
Und weil auch die Wirtschaft in Preetz noch nicht schnell genug auf Talfahrt geht, löst sich zum Ende des Jahres 2011 auch noch das "Preetzer Stadtmarketing e.V." nach zehn Jahren erfolgloser Wurschtelei auf. Und wird flugs darauf durch einen "neuen" Verein ersetzt, dessen Mitglieder von Wirtschaft ähnlich viel Ahnung haben wie die Mitglieder des aufgelösten Vereins.
Preetz liegt am Boden. Schade um diese ehemals so schöne und blühende Stadt.


Verwandte Artikel

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen nur eigene Cookies, die Ihrem Komfort dienen. Sie können diese ablehnen.