In der Geschichte der US-amerikanischen Armee gibt es viele traurige Tiefpunkte. Einer davon ist der Massenmord an wehrlosen Indianern, geschehen am 29. Dezember 1890 in South Dakota. Kein Indianer wird diesen Tag jemals vergessen.
Photo: Nach dem Gemetzel.
Soldaten des 7. US-Kavallerieregiments unter Führung von Colonel James William Forsyth hatten den Befehl, einen Rest von halbverhungerten Minneconjou-Lakota-Sioux-Indianern in ein Militärlager in Omaha zu deportieren. Vor dem Abtransport sollten die Indianer ihre Waffen abgeben. Mit der Ausbeute war der Anführer der US-Soldateska nicht besonders zufrieden. So ordnete er zuerst die Durchsuchung der Zelte und dann Leibesvisitationen an. Diese liessen die Indianer wehrlos über sich ergehen.
Nur einer nicht: Medizinmann Yellowbird protestierte heftig und fing an, einen "Ghost Dance" zu zelebrieren. Da dieser Tanz einen Ausdruck der Revitalisierungs- und Erlösungsbewegung der Indianer darstellte, begannen die Soldaten nervös zu werden.
Das Morden beginnt. Dass diese Zeichnung billige Meinungsmache ist, ist an den bewaffenten Indianern deutlich zu erkennen. In Wirklichkeit waren die Sioux so gut wie wehrlos.
Schliesslich kam der Anfang vom Ende: Unter der Kleidung von Black Coyote fanden die Soldaten eine nagelneue Winchester. Er weigerte sich, das Gewehr abzugeben und es kam zu einer Rangelei, bei der sich schliesslich ein Schuss löste. Nun begannen die Soldaten, wahllos in die Menge zu schiessen. Das Massaker an wehrlosen Männern, Frauen und Kindern nahm seinen Lauf. Unter den Toten befand sich auch Häuptling Spotted Elk, der Anführer der Sioux.
Häuptling Spotted Elk (auch als Big Foot bekannt) tot im Schnee bei Wounded Knee
Auf den Anhöhen um das Lager hatte die US-Army Gebirgskanonen aufgestellt. auch diese griffen in die Abschlachterei ein. Dabei wurden 25 Soldaten durch die eigenen Granaten getötet. Die Schuld dafür bekamen natürlich die Indianer.
Schon zwei Wochen vorher, am 15. Dezember, wurde Chief Sitting Bull, eine Haupfigur der indianischen Widerstandsbewegung, in einem Fort der US-Armee ermordet. Mit dem Massaker vom 29. Dezember brach auch der letzte Widerstand der Indianer gegen die weissen Landräuber.
In Wounded Knee erinnert heute ein Mahnmal an die sinnlose Abschlachterei.