(hk) Wenn den Krankenkassen ein Kranker nicht mehr passt, dann wird er zur Untersuchung zum "Medizinischen Dienst" geschickt. Oder zumindest, so wie in diesem Fall, der Vorgang. Im vorliegenden Fall war der Angestellte eines Callcenters für längere Zeit krankgeschrieben worden, weil er seinen Beruf ohne Einsatz eines hochwertigen Hörgerätes nicht mehr ausüben kann. So jedenfalls das eindeutige Attest des behandelnden Ohrenarztes - das mehr durch Zufall in die Hände der AOK geraten ist.
Anstatt den Kranken anzuhören oder ihn gar zu untersuchen, wurde der Fall von einer Angestellten der AOK Nordwest in Neumünster an den Medizinischen Dienst gegeben, ohne sich weiter um den Kranken zu kümmern. Der zuständige "Arzt" entschied, ebenso selbstherrlich und unverantwortlich wie die Angestellte der AOK: Der Kranke ist uneingeschränkt gesund. Viel Zeit zum Entscheiden oder gar für eine sorgfältige Untersuchung hatte der "Arzt" nicht: Waren in Neumünster früher noch vier Ärzte für den Medizinischen Dienst tätig, so ist es heute nur noch einer.
Das deutsche Gesundheitssystem: Ein Trümmerhaufen. Der Medizinische Dienst: Quacksalberei. Die zuständigen Politiker: Verantwortungslose Stümper und gefügige Marionetten der pharmazeutischen Industrie. Nur im permanenten Erhöhen der Beiträge und im Streichen von Leistungen, darin hat man eine unverschämte Perfektion entwickelt. Es wird allerhöchste Zeit, dass dieser ganze unfähige Haufen im Sinne einer sozialen Krankenversorgung restlos zerschlagen wird.