(hk) Mit einem Traditionsschiff in See zu stechen, das ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Eines dieser alten Schiffe ist der Haikutter 'Gefion'. Er wurde 1932 in Dänemark gebaut und gehörte über 50 Jahre lang zu den schnellsten Fischereifahrzeugen in Nord- und Ostsee. Der heutige Heimathafen ist Laboe an der Kieler Förde. Von hier aus können Tagesfahrten und mehrtägige Törns unternommen werden.
Das Schiff
Auf See ist der Haikutter schon von weitem an seinem Rumpf zu erkennen. Die Schiffe mit den roten Rümpfen waren das Markenzeichen ihres ersten Eigners, dessen gesamte Fangflotte in dieser Farbe gehalten war. Ein dänischer Reeder liess den Gaffelschoner 1932 auf einer Werft in Thurö bei Kopenhagen bauen und setzte ihn als Fischereifahrzeug ein. Auf Haifang waren diese Kutter nicht, der Name entstand durch ihre Fahreigenschaften. Sie sind so dermaßen schnell, dass sie beim Herannahen Geräusche erzeugen, die an einen angreifenden Hai erinnern.
Ein Schwesternschiff der 'Gefion', die 'Platessa' liegt übrigens in Eckernförde, ein paar Kilometer nördlich von Kiel.
Haikutter erkennt man generell an ihrem elliptischen Heck. Der Bug ist dabei sehr hochgezogen, um hohen Wellen in der Nordsee standhalten zu können. Viele dieser Haikutter hatten eine ganz besondere Fangtechnik. Das Fanggeschirr wurde nicht wie üblich am Heck oder an der Seite ausgeworfen. Zuerst wurde das Beiboot ausgesetzt. An diesem wurde das Netz befestigt. Wurde ein Fischschwarm ausgemacht, fuhr das Beiboot um den Kutter herum und sammelte dabei die Fische ein.
Am Liegeplatz im Gewerbehafen von Laboe
Wie viele Schiffe ihres Alters hat auch die 'Gefion' eine sehr wechselvolle Geschichte und einige Veränderungen hinter sich. Eine Zeit fehlten ihr sogar die Masten, sie fuhr als reiner Motorkutter. In den 1980ern gelangte das Schiff schliesslich nach Laboe und ist dort einmal 1996 und einmal 2003 restauriert und wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht worden. Der Name geht übrigens zurück auf die germanische Göttin Gefion. Um den Streit zwischen Dänemark und Schweden zu beenden, schuf sie den Sund zwischen beiden Ländern.
Auf See gibt es immer viel zu sehen
Charter
Seit 1986 macht die Gefion auf der Ostsee Törns von unterschiedlicher Dauer. Das fängt bei kurzen Schnupperfahrten an und geht bis zu mehrtägigen Töns auf See. Bei Tagestörns bietet die 'Gefion' Platz für 23 Gäste, bei längeren Törns stehen acht Kojen zur Verfügung. Geführt wird der Haikutter von "Tom" Kannegiesser, seiner Frau Heike und einer Bootsfrau. Die 'Gefion' ist als Traditionsschiff zertifiziert und erfüllt alle gängigen Sicherheitsstandards.
DATEN Gefion Typ: Galeasse / Haikutter Bauwerft: Andersen & Ferdinadsen, Gilleleje / Dänemark Baujahr: 1932 - Umgebaut / überholt 1996 und 2003 Flagge: Deutschland - Heimathafen: Laboe Eigner: Thomas Kannegiesser Länge über Deck: 15,80 m - Rumpflänge: 13,87 m Breite: 4,30 m - Tiefgang: 2,40 m Gewicht: 58 Tonnen Material: Eiche / Eiche Motor: Volvo Penta 117 kw (160 PS) Segelfläche: 178 qm - 8 Segel an 2 Masten
Auf See mit der 'Gefion'
Weitere Photos in der Ostsee-Galerie - Gefion
SS Gefion
Thomas Kannegiesser, Rosenstraße 5, 24235 Laboe
Tel. 04343 - 421910, Fax 4965780, Bordtelefon 0172 - 5109307
Web: www.gefion-info.de - E-Mail: Thomaskannegiesser(at)t-online.de
Tages- und Wochentörns auf Nord- und Ostsee. Bei Tagestörns bietet die 'Gefion' Platz für 23 Gäste, bei längeren Törns stehen acht Kojen zur Verfügung. Angeboten werden auch kurze Schnupperfahrten. Die Gefion ist als Traditionsschiff zertifiziert.
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