(hk) Sie ist nicht das erste Mal in Kiel, aber sie wird in diesem Jahr öfter zu sehen sein. Insgesamt 18 Mal wird der Kreuzfahrer seinen neuen Basishafen in der Ostsee in dieser Saison anlaufen. Die 'AIDAluna' wird die 'AIDAcara' unterstützen und damit die Präsenz der AIDA-Schiffe auf der Ostsee verdoppeln. Am 20. April kam sie zu ihrem Antrittsbesuch und wurde von Hafendirektor Dr. Dirk Claus begrüßt.
Das Schiff ist einer der "größeren Pötte". Während die 'AIDAcara' noch durch den Nord-Ostsee-Kanal passt, musste die 'AIDAluna' den Weg durch Skagerrak und Kattegatt nehmen. Mit ihren 13 Decks ist sie zu hoch für die Brücken über den NOK. Dafür passt der Kreuzfahrer perfekt zu seiner neuen, zweiten Heimat. Die 'AIDAluna' ist für maximal 2.200 Passagiere ausgelegt, der vor einigen Jahren erweiterte Ostseekai bietet Kapazitäten für maximal 2.500 Passagiere. Zweiter Liegeplatz für das Schiff wird der Ostuferhafen sein, auch hier ist seit 2014 ausreichend Platz für die größten Schiffe vorhanden.
Mein Eindruck
Eine Kreuzfahrt als Urlaub, meine Sache ist das eher nicht. Über 2.000 Menschen auf einem Haufen, das ist mir einfach zuviel. Auch bei der Sicherheit kommt immer wieder, und nicht grundlos, Skepsis auf. Auf der 'AIDAluna' war ich trotzdem sehr angenehm überrascht. Das Schiff weiss zu gefallen und hat etliche Sympathiepunkte eingeheimst. Geboten wird alles, was man von einem Kreuzfahrer und einem guten Schiff erwarten kann.
Ausstattung
Absolut gelungen. Auf italienischen Schiffen hat man oft das Gefühl, man befindet sich auf einer völlig überfrachteten Operettenbühne. Kitsch hier, Kitsch da und überall. Die MS 'Deutschland' und die amerikanische 'Eurodam', beides Schiffe der oberen Preisklasse, sind das genaue Gegenteil. Hier kommt man sich vielerorts so vor, als würde man durch ein zehn Wochen altes Brot marschieren. Die Ausstattung ist bieder, farblos und so aufregend wie eine Bierdeckelsammlung. Auf der 'AIDAluna' hat man den goldenen Mittelweg gefunden. Das Schiff ist sehr abwechselungsreich und vielfältig gestaltet, macht aber nirgendwo den Eindruck von Überfrachtung: Dezente, angenehme Eleganz.
Eine Augenweide ist vor allem der großzügig angelegte Wellnessbereich im orientalischen Stil. Jede Kabine, jeder Raum ist unterschiedlich gestaltet. Viele, liebevoll arrangierte Details zeugen von sanften Händen, die hier am Werk waren.
Insgesamt stehen den Gästen fünf der 13 Decks für ihren Urlaub zur Verfügung. AIDAluna verfügt über sieben Restaurants mit insgesamt 3.985 qm und ganze elf Bars von unterschiedlicher Größe und Ambiente. Die Sonnendecks haben eine Fläche von insgesamt 6.400 qm. Ein wechselndes Showprogramm gehört heute auf jedem Kreuzfahrer zum Standard. Das Geld, das auf der 'AIDAluna' alleine für die Technik zur Steuerung von Licht und Ton ausgegeben würde, dürfte reichen, um sich davon ein kleineres Fürstentum zu kaufen.
Bauweise und Sicherheit
Die 'AIDAluna' fährt zwar unter italienischer Flagge, aber man merkt deutlich, dass man es mit einem Schiff "Made in Germany" und mit einer deutschen Bereederung zu tun hat. Wenn man auf einer dieser Korea-Schüsseln vor allem auf den oberen Decks das Material abklopft, dann überkommt einen irgendwie ein mulmiges Gefühl. Alles wirkt etwas klapperig und wie mit der heissen Nadel zusammengeschustert. Auf der 'AIDAluna' hingegen sieht man auf den ersten Blick, dass eine solide Bauweise gewählt wurde. Die Meyer Werft in Papenburg hat mit diesem Schiff, Baujahr 2008, ganze und überzeugende Arbeit geleistet.
Auch bei der Sicherheit hat deutsche Gründlichkeit Vorrang. Wie es im Ernstfall aussieht, man weiss es bei keinem Schiff ganz sicher. Aber die Ausführungen von Kapitän Mey machen einen überzeugenden und überzeugten Eindruck. Auch General Manager Wolfgang Ulmer, der bisher nur in Hotels an Land gearbeitet hat, fühlt sich auf dem Schiff absolut sicher. Und das auch noch, nachdem das Schiff bei der Überfahrt aus der Karibik in die Ostsee einen Hurrikan hinter sich gebracht hat.
Umwelt
Ein Schiff dieser Größenordnung hat den Energiebedarf eines ganzen Dorfes. Diese Energie wird auch dann benötigt, wenn das Schiff in einem Hafen liegt. Oftmals zum Leidwesen der Anwohner, die bei vielen Schiffen mit gesundheitsgefährdenden Stoffen aus dem Dieselantrieb eingedeckt werden. Bis vor einigen Jahren waren die Schiffe von AIDA Cruises als üble Dreckschleudern verrufen. Seit der Einstellung von Monika Griefahn (Gründerin von Greenpeace Deutschland) als Umweltmanagerin findet ein grundlegender Wandel statt. Neue Schiffe wie die 'AIDAstella' sind auf dem absolut modernsten Stand der Umwelttechnik, die älteren Schiffe werden Stück für Stück modernisiert. Dies gilt nicht nur für die Maschinen und die sonstige Betriebstechnik, auch bei der Ausstattung achtet man auf umweltschonende Materialien.
Im April und Mai 2014 wurde das Schiff bei Blohm + Voss in Hamburg komplett überholt. Dabei wurde auch ein sogenannter Scrubber eingebaut, der die Schwefeloxid-Emissionen um rund 90 Prozent reduziert. Zur Überwachung der Umwelttechnik wird in der nächsten Zeit auf allen AIDA Schiffen eine völlig neu konzipierte Software installiert.
Die 'AIDAluna'
Alle Photos in der Ostsee-Galerie - AIDA Cruises
Kieler Seehafen begrüßt "AIDAluna"
Erstmals ein zweites AIDA-Schiff für die Sommersaison in Kiel stationiert
(Von Ulf Jahnke, Port of Kiel) Aus Kopenhagen kommend traf die "AIDAluna" am 20. April in Kiel, ihrem Basishafen für die diesjährige Sommersaison, ein. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: "Erstmals ist Kiel für die Dauer der gesamten Sommersaison Reisewechselhafen für zwei Schiffe der AIDA Cruises. Der heutige Tag markiert einen weiteren wichtigen Schritt der langjährigen Partnerschaft von Reederei und Hafen." Zahlreiche Schaulustige vorfolgten bereits am frühen Morgen, wie das Schiff in die Kieler Förde einlief und am Kreuzfahrtterminal Ostseekai anlegte.
Im Rahmen eines anschließenden Empfangs wurde Kapitän Thomas Mey stellvertretend für Schiff und Besatzung von Hafenchef Dirk Claus herzlich in Kiel willkommen geheißen. Die "AIDAluna" ist in Kiel allerdings nicht ganz unbekannt, hatte sie sich doch bereits kurz nach ihrer Indienststellung im April 2009 am Ostseekai präsentiert. Nun, sechs Jahre später, ist Kiel der Start- und Zielhafen für die Sommersaison 2015.
Bis Ende August wird die "AIDAluna" zu insgesamt 18 Kreuzfahrten von Kiel aus starten. Das Angebot reicht dabei von viertägigen Kurzreisen (Kiel - Oslo bzw. Göteborg - Kopenhagen – Kiel) bis hin zu siebzehntägigen Rundreisen nach Island, Spitzbergen und zum Nordkap. Dazu unternimmt die "AIDAluna" insgesamt sieben Fahrten zu den norwegischen Fjorden via Stavanger, Oslo, Göteborg und Kopenhagen. Dirk Claus: "Die Stationierung der 'AIDAluna' in Kiel ist ein gutes Beispiel für die dynamische Entwicklung des Kreuzfahrtmarktes in Deutschland. In diesem Jahr erwarten wir aufgrund wachsender Schiffsgrößen erstmals 400.000 Kreuzfahrtpassagiere." Die "AIDAluna" ist mit 69.200 BRZ vermessen, hat eine Länge von 252 m und ist das siebtgrößte Kreuzfahrtschiff, das Kiel in diesem Jahr ansteuert. Ein Höhepunkt und gleichzeitiger Abschluss des Sommerprogramms der "AIDAluna" ist am 26. August, wenn das Schiff vom Kieler Ostseekai zur Atlantiküberquerung nach New York aufbricht.
In 2015 erwartet Kiel insgesamt 23 verschiedene Kreuzfahrtschiffe zu 127 Anläufen. Häufigste Gäste sind die Schiffe der AIDA Cruises, die 36 Reisen ab Kiel anbieten. Neben der "AIDAluna" ist in diesem Jahr auch die "AIDAcara" Stammgast auf der Kieler Förde. An fünf Terminen (2., 16. und 30. Mai sowie am 8. und 22. August) kommt es in Kiel zu einem Treffen beider Schiffe, wobei die "AIDAluna" und die "AIDAcara" nur einmal, am 2. Mai, gemeinsam am Ostseekai liegen.
Zur Kieler Woche ist die "AIDAluna" am Abschlusssonntag (28. Juni) auf der Kieler Förde und im Hafen zu sehen.
In unmittelbarer Innenstadtlage verfügt Kiel am Ostseekai über zwei Liegeplätze für große Kreuzfahrtschiffe. Ergänzend wird der neue Liegeplatz Nr. 1 des Ostuferhafens insgesamt 19-mal zum Passagierwechsel von großen Kreuzfahrtschiffen, darunter viermal von der "AIDAluna", angelaufen. Kleinere Kreuzfahrtschiffe können in Kiel zudem am Norwegenkai, Sartorikai oder Schwedenkai anlegen.
Schiffsdaten Typ: Kreuzfahrer Bauwerft: Meyer Werft, Papenburg. Baunummer S.660 Klasse: Sphinx-Klasse (Schwesternschiffe AIDAdiva und AIDAbella) Flagge: Italien - Heimathafen: Genua Eigner: Costa Crociere Genua (seit 2010) Reederei: AIDA Cruises Rostock Länge: 251,89 m (Lüa) - Breite:32,2 m - Tiefgang: max. 7,3 m Vermessung: 69.203 BRZ / 42.051 NRZ Geschwindigkeit: max. 22,5 kn (42 km/h) Maschine: 25.000 kW (33.991 PS) Dieselelektrischer Antrieb. 2 × elektr. Propellermotoren (Siemens), je 12,5 MW Wellenanlage Energieversorgung: 4 × Dieselmotor (Caterpillar-MaK 9M43C), je 9.000 kW Generatorleistung: 36.000 kW (48.946 PS) Propeller: 2 × 5-Blatt-Festpropeller, Balance-Ruder Tragfähigkeit: 8.654 tdw Registriernummer: IMO 9334868 - Rufzeichen:ICLP Anzahl Decks: 13 Kabinen: 1.035 - Besatzung: 607 Restaurants: 7 mit insgesamt 3.985 qm - Bars: 11 Sonnendecks: insgesamt 6.400 qm
AIDA Cruises
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T. 0381 - 202706-00, Fax 0381 - 20270601
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