(ots/pol-sh) Fehmarn: Beim Hantieren mit seiner Ladung kontaminierte sich der Fahrer eines rumänischen Klein-LKW mit Gefahrgut. In den gestrigen Abendstunden wurde durch Beamte der Wasserschutzpolizeistation Puttgarden ein rumänischer Klein-Lkw kontrolliert, der verschiedene Versandstücke transportiert. Wegen einer unkorrekten Papierlage durfte der Fahrer seine Fahrt nicht fortsetzten und musste bis zur Klärung im Fährhafen von Puttgarden verbleiben. Als die Beamten später den Klein-LKW wieder aufsuchten, hantierte der Fahrer mit seinen Versandstücken auf der Ladefläche seines Fahrzeuges.
Die Beamten trauten ihren Augen nicht, als sie sahen, wie der Fahrer mit Säcken hantierte, auf denen das Totenkopf-Symbol für giftige Stoffe klebte, und dabei aus einem der Säcke ein weißes Pulver auf die Ladefläche rieselte. Der Fahrer wurde sofort aufgefordert den Klein-LKW zu verlassen und der Bereich weiträumig abgesperrt. Der Gefahrgutzug Nord der Feuerwehr wurde alarmiert und begann mit dem Umfüllen des ausgetretenen Gefahrgutes. Insgesamt waren 120 Feuerwehrleute an der Gefahrenstellen im Einsatz.
Bei dem Gefahrgut handelt es sich um das giftige Magnesiumfluorosilicat. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Fahrer mit dem Gefahrgut in Kontakt gekommen war musste er sich seiner Kleidung entledigen und erhielt Ersatzkleidung. Eine ärztliche Untersuchung im nächsten Krankenhaus lehnte der Fahrer ab und wollte die Nacht auf seinem Fahrzeug verbringen. Dies wurde ihm untersagt und nahegelegt ein in der Nähe befindliches Hotel aufzusuchen. Die beiden eingesetzten Wasserschutzpolizeibeamten begaben sich vorsorglich zu einer Untersuchung ins Krankenhaus. Eine Gesundheitsbeeinträchtigung konnte bei beiden derzeit nicht festgestellt werden. Beide versehen weiterhin ihren Dienst.
Der Fährverkehr konnte in der Nacht wegen des eingerichteten Gefahrenbereiches nur eingeschränkt stattfinden. In den frühen Morgenstunden wurde der abgesperrte Bereich enger gefasst, sodass der Fährbetrieb ohne weitere Einschränkungen weiterlaufen konnte. Der Klein-LKW wird in der nächsten Zeit durch ein Spezialfirme dekontaminiert werden. Die weiteren Ermittlungen liegen in den Händen der Beamten der Wasserschutzpolizei in Puttgarden.
Die Wasserschutzpolizei
Aufgrund der speziellen geographischen Lage des Landes Schleswig-Holstein zwischen Nord- und Ostsee ist das Aufgabengebiet der Wasserschutzpolizei besonders vielfältig. Neben den polizeitypischen Aufgaben, wie Verhütung und Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, ist die Wasserschutzpolizei für die Sicherstellung des schifffahrtspolizeilichen Vollzugs zuständig.
Insbesondere der Umweltschutz, die Gefahrenabwehr für die Gewässer, die Überwachung der Einhaltung von nationalen, supranationalen und internationalen Vorschriften zum Schutz der Meere und die Überwachung der Sicherheit der Berufs- und Sportschifffahrt gehören zu den Aufgaben der Wasserschutzpolizei. Zentrale Aufgaben bestehen darüber hinaus in der Fischereiaufsicht im schleswig-holsteinischen Küstenmeer,Ermittlungseinsätzen bei Schiffsunfällen, der Gewährleistung der Hafensicherheit in Bezug auf den Umschlag gefährlicher Güter und in der polizeilichen Begleitung maritimer Sportveranstaltungen wie der Kieler- und der Travemünder Woche mit ihren zahlreichen Segelwettkämpfen. Aber auch die Terrorabwehr in den Häfen Schleswig-Holsteins stellt ein wesentliches wasserschutzpolizeiliches Aufgabenfeld dar - die WSP ist kompetenter Ansprechpartner auf den Wasserstraßen Schleswig-Holsteins. Weitere Informationen zur Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein finden Sie unter www.polizei.schleswig-holstein.de
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