Menu
Ostufer.Net
  • Aktuelle Seite:  
  • Startseite
  • SEEFAHRT
  • Meer & Umwelt
  • 2104-12 - Mikroplastik im Meer

Aus der Galerie

WindTec Vertikalwindrad
  • Kategorie: new energy Husum
Deutschland ab 1990
  • Kategorie: Landkarten A-G
samyrah-sy-0941
  • Kategorie: Samyrah - Schooneryacht
Kiel - Berliner Platz 1950
  • Kategorie: Alte Photos: Kiel-West
Peter - 6642
  • Kategorie: Oldenburger Wallmuseum

SCHLAGWORTE

Schlepper Europa Tee Gewürz Kogge Kabarett Molkerei Doppelmord U-Boot Freundschaft Waage Motorrad Evolution Teufel Kapitän Geomar Wetter Gilde Garten Clamant

2104-12 - Mikroplastik im Meer

Ostsee-Muel

Biologen untersuchen Effekte von Mikroplastik auf Meerestiere.
(awi/vm) Meeresasseln scheiden gefressene Mikroplastik-Partikel unverdaut wieder aus. Das ergab eine Studie von Biologen des Nordseebüros am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), die kürzlich in der Fachzeitschrift -Environmental Science and Technology- erschienen ist. Die Studie bildet den Auftakt einer Reihe von Untersuchungen, um eine Gefährdungsmatrix zur Sensibilität verschiedenartiger Meereslebewesen gegenüber Mikroplastik-Verschmutzung zu erstellen.

Fressen manche Vögel oder Fische große Plastikteile, so kann das durch Verstopfungen des Magen-Darm Traktes letztlich dazu führen, dass die Tiere verhungern. -Wir haben uns gefragt, ob kleine Plastikteilchen einen vergleichbaren Effekt auf kleinere Tiere haben-, sagt Dr. Lars Gutow vom AWI-Nordseebüro. -Die Effekte von Mikroplastik auf die Lebewelt sind weitgehend unerforscht, so dass es eine große Unsicherheit gibt, welche Schäden entstehen können-, erläutert der Biologe die Motivation für die Studie.

Lars Gutow und seine Kollegen haben die Meeresassel Idotea emarginata als Modellorganismus für eine erste Fallstudie ausgewählt. In Fütterungsexperimenten boten die Forscher den Asseln künstliches Algenfutter an, das mit Kunststoffpartikeln angereichert war. Das Futter enthielt drei verschiedene Sorten von Mikroplastik in unterschiedlichen Konzentrationen. Dabei wurden industriell hergestellte Partikel aus Polystyrol mit einem Durchmesser von zehn Mikrometern sowie selbst hergestellte Fragmente und Fasern aus Polyethylen bzw. Polyacryl verwendet.

Unter dem Lichtmikroskop, mithilfe eines Fluoreszenzmikroskops und unter dem Elektronenmikroskop haben die Forscher die verschiedenen Gewebe untersucht. So konnten sie den Weg der Mikroplastik-Partikel durch die Asseln nachvollziehen und die Konzentrationen der Partikel in den Organen bestimmen. Ihr Ergebnis: Die Konzentration von Mikroplastik im Futter war ebenso hoch wie in den Ausscheidungen der Asseln. Sowohl im Magen als auch im Darm der Tiere fanden sie geringe Mengen Mikroplastik.

In den Verdauungsdrüsen der Asseln konnten sie keine Mikropartikel nachweisen. "Die Meeresasseln haben das künstliche Futter mit den Mikroplastik-Partikeln gefressen und wieder ausgeschieden, ohne die Partikel zu resorbieren beziehungsweise zu akkumulieren" fasst Gutow die Ergebnisse zusammen. Die Plastik-Partikel in der untersuchten Größenordnung stellen demnach keine unmittelbare mechanische Gefahr für Meeresasseln und wahrscheinlich auch nicht für andere Krebsarten dar. -Bei Idotea emarginata geraten die von uns untersuchten Mikroplastik-Partikel nicht in die Verdauungsdrüse. In diesem sensiblen Organ findet bei Krebstieren hauptsächlich die Aufnahme von Nährstoffen statt-, so der Biologe vom AWI-Nordseebüro.

In einem länger angelegten Experiment fanden die Wissenschaftler zusätzlich heraus, dass die Asseln auch nach sechs bis sieben Wochen keine Langzeiteffekte zeigten. Fitnessparameter wie Überlebensrate oder Wachstum unterschieden sich nicht zwischen Tieren, die mit beziehungsweise ohne Mikroplastik in der Nahrung gefüttert wurden. In einer früheren Studie hatte jedoch die AWI-Biologin Prof. Dr. Angela Köhler nachgewiesen, dass Miesmuscheln Mikroplastik-Partikel aufnehmen, resorbieren und Entzündungsreaktionen zeigen, wenn sie im Experiment hohen Partikelkonzentrationen ausgesetzt sind. Das zeigt eindeutig, dass die verschiedenen Tierarten ganz unterschiedlich auf Mikroplastik reagieren. -Anders als die filtrierenden Muscheln nehmen Meeresasseln der Gattung Idotea wahrscheinlich in ihrem natürlichen Lebensraum viel häufiger unverdauliche Partikel mit der Nahrung auf und sind entsprechend daran angepasst,- erläutert Gutow.

Aber nicht nur der Ernährungstyp interessiert die Biologen bei ihren langfristigen Betrachtungen: -Wir wollen systematisch untersuchen, wie Lebensweise, Lebensraum, Physiologie und Anatomie von verschiedenen Meeresbewohnern die Aufnahme und Verwertung von Mikroplastik-Partikeln beeinflussen, um darauf aufbauend eine Gefährdungsmatrix für verschiedenste Organismentypen zu erstellen,- sagt Lars Gutow. -Außerdem ist es wichtig, neben den von uns betrachteten physikalischen Effekten auch mögliche chemische (toxische) und biochemische Effekte zu überprüfen-, so sein Ausblick auf zukünftige Aufgaben.

Originalpublikationen
Julia Hämer, Lars Gutow, Angela Köhler und Reinhard Saborowski, Environmental Science and Technology (2014): Fate of Microplastics in the Marine Isopod Idotea emarginata (DOI: 10.1021/es501385y)
Nadia von Moos, Patricia Burkhardt-Holm und Angela Köhler, Environmental Science and Technology (2012): Uptake and Effects of Microplastics on Cells and Tissue of the Blue Mussel Mytilus edulis L. after an Experimental Exposure (DOI: 10.1021/ es5302332w)

Link: www.awi.de


Geschrieben von awi
Kategorie: Meer und Umwelt
Veröffentlicht: 20. Dezember 2014
Zugriffe: 1852
Schlagwörter:
  • Meer
  • Verschmutzung
  • Mikroplastik
  • Umwelt
  • Zurück
  • Weiter

Kommentare powered by CComment

SUCHE


MENUE

  • : START :
  • SITEMAP
  • AKTUELL
  • ADRESSBUCH
  • BALTIC PIX
  • GALERIE
  • KALENDER
  • LESEBUCH
  • LEXIKON
  • MEDIATHEK
  • NEWS
  • ORTE & STÄDTE
  • SEEFAHRT
    • Adressbuch See
    • Seefahrt - Nachrichten
    • Kreuzfahrer & Fähren
    • Lexikon der Seefahrt
    • Maritime Photos
    • Meer & Umwelt
    • Meeresforschung
    • Schiffslexikon A - K
    • Schiffslexikon L - Z
    • Seegeschichte
  • TERMINE
  • WEBLINKS
  • KONTAKT
  • IMPRESSUM
  • FAQ - How To
  • Datenschutz
  • Anmelden
  • Über uns

Neu - Aktuell

  • Milli Lesemaus
  • Ostsee: Kein Nachwuchs bei Dorsch und Hering
  • Kiel um 1820
  • Expansion im Ostseeraum
  • Ultra-Hochgeschwindigkeitsdatenverbindung Deutschland - Polen
  • Plastik in der Tiefsee: Nach einem Vierteljahrhundert noch wie neu

Lese-Tipp

Das 13te Maerchen


Das 13te Märchen

13 moderne und rasante Märchen von Ellen Scheel.

Als E-Book und
gedruckt erhältlich,
z.B. hier:
Ostsee-Kaufhaus

... und in vielen anderen Shops.


In Arbeit

  • 11 - Wassermann
  • Werwölfe, Vampire und Unterirdische
  • Hexen im Wirbelsturm
  • Geister in Friesland
  • Gebrüder Grimm - De Fischer un sine Fru
  • Edda - Völuspa. Die Weissagung der Seherin
  • Edda - Vom Anfang der Welt
  • Die Walpurgisnacht
  • Die schwarze Gret und das Danewerk

Poster - Karten - Kalender

Ostsee-Kalender


Und wieder mal fehlt ein Geschenk?
Oder eine schöne Deko?
Dann fehlt ein Kalender, ein Poster oder ein Satz Karten aus dem Norden!


Vorschau im

OSTSEE-KAUFHAUS


Open Pop-Out

KONTAKT

IMPRESSUM

DATENSCHUTZ

FAQ / How To

ÜBER UNS

ANMELDEN

Stiftung Denkmlaschutz


Lese-Tipp

Das 13te Maerchen

Das 13te Märchen

13 moderne Märchen von Ellen Scheel.

Als E-Book und gedruckt erhältlich, z.B.:
Ostsee-Kaufhaus
... und in vielen anderen Online-Shops.





500VOLT

© 2021 Ostufer.Net - Das Portal aus dem Norden