Die Geschichte
(hk) Als im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe der Alliierten immer heftiger wurden, mussten Schutzräume her, und so wurden massiv Bunker gebaut. Diese Betonklötze waren nicht nur zum Schutz der Bevölkerung gedacht, man brauchte sie auch, um weiter ungestört U-Boote herstellen zu können. Und so entstanden auf dem Kieler Ostufer die Bunker "Konrad" und "Kilian". Nach dem Krieg wurden die Bunker von den britischen Besatzern gesprengt. Im Falle des Bunkers "Kilian" war diese Sprengung von massiven Protesten der Bevölkerung begleitet, im Bunker wurden noch fünf Leichen vermutet, die man bergen und ordentlich begraben wollte. Die Briten liessen sich nicht erweichen, am 25. Oktober 1946 wurde der Bunker gesprengt. So "zierte" für Jahrzehnte ein Trümmerberg den nördlichen Ausgang der Schwentine.
Im Jahr 1995 gründete Jens Rönnau den Verein "Mahmal Kilian e.V." Sein Ziel war es, die fürchterliche Vergangenheit lebendig zu erhalten und das Wissen um die Zeit einer interessierten Öffentlichkeit bildhaft zugänglich zu machen. Es wurden Führungen angeboten, Schulklasssen wurden bei ihrer Arbeit unterstützt, eine Vielzahl anderer Veranstaltungen fand im Bereich der Bunkerruine statt. Im Jahr 2000 mussten dann die Trümmer weichen, der Platz wurde für den Ausbau des Ostuferhafens benötigt.
Der Flandernbunker
Der Verein indes machte weiter, sein heutiger Sitz ist der Flandernbunker in der Nähe des Hindenburgufers. Dieser Bunker wurde zu einem Dokumentationszentrum umgebaut, es finden Vorträge, Ausstellungen und Führungen statt: "Der Verein "Mahnmal Kilian e.V. möchte den Flandernbunker, der sich als ein kompakter, trutziger grauer Betonwürfel präsentiert, als authentisches geschichtliches Monument im öffentlichen Raum erhalten. Sein Charakter als Schutzbau zur Zeit des Zweiten Weltkriegs springt ins Auge durch das Fehlen jeglicher verschönernder Zutat (z.B. Verklinkerung) und die an den Durchbrüchen sichtbare enorme Wandstärke von über 2 Metern."
Für Unterstützung und Kooperationen jeglicher Art ist der Verein stets offen. Thema ist dabei nicht mehr nur der Zweite Weltkrieg. Der Verein setzt sich auch mit anderen Konflikten in der Welt auseinander, vom Kalten Krieg über Vietnam bis zum Krieg in Afghanistan.
Öffnungszeiten und Eintritt
Der Flandernbunker ist montags bis freitags von 11 - 15 Uhr zu besichtigen. Eintritt 2 Euro (ermäßigt 1 Euro). Zusätzlich ist der Bunker im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen zugänglich. Führungen jeweils zum ersten Sonntag des Monats um 11:30 h (außer Januar). Besichtigung und Besuch der Ausstellung "Bunker – Bomben – Menschen": Eintritt 3,- Euro (ermäßigt 2,- Euro). Für Gruppen und Schulklassen können nach Absprache individuelle Termine vereinbart werden.
Anschrift
Mahnmal Kilian e.V.
Hindenburgufer 249, 24106 Kiel, T. 0431 - 2606309
Web: www.mahnmalkilian.de - E-Mail: info(at)kriegszeugen.de
Photos
Oben: Inschrift in einem Hochbunker.
Mitte: Der Flandernbunker.
Unten: Eine typische Fliegerbombe.
Weitere Photos in der Sammlung Der Krieg im Norden
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