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IHK Kiel: Verlogenes Jubelgeschrei

(hk) Was hatte man sich für das Gelände an der Kieler Hörn nicht Großartiges vorgenommen! Wohn- und Bürogebäude, ein blühendes Wirtschaftsviertel mit flanierenden Yuppies in chicen Anzügen sollte dort entstehen. Das Gebäudemodell, das längere Zeit für dieses Vorhaben im Terminal der Color Line zu bestaunen war, ist schon längst genauso auf dem Müll gelandet wie die wirklichkeitsfernen Luftschlösser der Stadt Kiel. Der jahrelange Zustand: Eine Wüste, ebenso lange Jahre garniert mit der halbfertigen "Schmidt-Ruine". Vor einigen Tagen nun brach die IHK Kiel in Jubelgeschrei aus: Arbeitsplätze, Arbeitsplätze, Arbeitsplätze! Und davon hunderte. Aber welche Art Arbeitsplätze entsteht dort?

Flanieren dort jetzt die Yuppies in chicen Anzügen? Keineswegs. Auf dem Hörngelände vekehren nur völlig unterbezahlte und ausgebeutete Lohnsklaven in billigen Schuhen. Denn dort entstehen lediglich Callcenter. Eines nach und neben dem anderen. Und die sind nicht gerade für die gute Behandlung ihrer Arbeitnehmer oder gar üppige Löhne bekannt. Ganz im Gegenteil. So wurden alleine im Callcenter von ADM zweimal im letzten Jahr die "Anforderungen" heraufgesetzt. Effektiv kommt das einer Lohnkürzung gleich, denn die gesteckten "Ziele" sind kaum noch zu erreichen. Und wenn, dann nur mit knüppelharter Arbeit. Dementsprechend hoch ist die Krankenquote, bei ADM liegt der Ausfall durch Krankheit in manchen Abteilungen bei über 25 Prozent. Die Leute laufen weg - so sie denn können. Wenn es in Kiel vernünftig bezahlte und menschlich vertretbare Arbeitsplätze geben würde, dann würde in diesen Firmen wahrscheinlich gar keiner mehr arbeiten.

Neben den Löhnen sind auch die Arbeitsbedingungen skandalös. Die bei Bildschirmarbeit per Gesetz vorgeschriebene Pause von zehn Minuten pro Stunde wird nicht im geringsten eingehalten. Wer von den hohen Anforderungen erschöpft ist und eine - unbezahlte - Pause machen möchte, der muss bei ADM ein sogenanntes "Pausenbärchen" ergattern. Da auf 30 bis 40 Arbeiter nur zwei dieser Bärchen kommen - wenn die Leitungen glühen, sogar nur eins oder gar keins - ist das gar nicht so einfach. Und wer es sich erlaubt, am Arbeitsplatz etwas zu verschnaufen, der wird von einer sub-alternen Meute von Kapos gnadenlos wieder zur Arbeit getrieben. Und bloß nicht zu lange auf's Klo gehen: Auch diese kleinen Pausen werden sekundengenau überwacht. Und wenn es gar nicht mehr läuft, so wie in einer Abteilung, die für den Provider "1&1" arbeitet, dann werden diejenigen, die noch in der Probezeit sind genötigt, in eine Abteilung zu wechseln, in der von vorneherein klar ist, dass dort noch weniger verdient wird. Anderenfalls: Rausschmiss.

Auf dem Rücken der Angestellten in den Callcentern führen vor allem die Anbieter von Telefon- und Internetanschlüssen einen gnadenlosen und wirtschaftlich jenseits aller Vernunft liegenden Preiskampf. Solche Arbeitsplätze schaden nur. Sowohl dem Gesundheitssystem, das die Kosten für die hohen Ausfälle tragen muss wie auch der Stadt, denn Kaufkraft wird in diesen Betrieben nicht eben generiert.
Grund zum Jubeln also? Kein bisschen. Wahrscheinlich jubelt die IHK nur deswegen, weil Kiel in den letzten Jahren nur immer weiter wirtschaftlich zugrunde gerichtet wurde. Man hat einfach sonst nichts mehr zum Jubeln.


Geschrieben von Holger Krohn
Kategorie: Wirtschaft
Veröffentlicht: 01. Januar 2011
Zugriffe: 2596
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