"Bewahrt Fehmarn!" fordert eine Sundtunnellösung statt der angekündigten drei Brücken +++ "Kompensation für die Beeinträchtigungen, welche die Belttunnelbaustelle mit sich bringen würde" +++ "Dobrindt sollte sich mal bei Sturm auf die Sundbrücke stellen"
(mk) Die Initiative "Bewahrt Fehmarn!" fordert vom Bundesverkehrsminister einen Sundtunnel statt der augenblicklich vom Ministerium offenkundig favorisierten drei Brücken über den Fehmarnsund. Das Bundesverkehrsministerium hatte angekündigt, neben der populären Fehmarnsundbrücke – dem Wahrzeichen Fehmarns – zwei weitere Brücken über den Sund bauen zu wollen.
Ein Grund für die Favorisierung des Baus zweier zusätzlicher Brücken sind offenkundig die Mehrkosten, die ein Tunnel mit sich bringen würde. "Ob man nun Gegner oder Befürworter der festen Beltquerung ist: Sicher dürfte sein, dass die eigentliche Belttunnelbaustelle während des Baus erhebliche Beeinträchtigungen für Fehmarn und den Insel-Tourismus bedeuten würde. Als ein Teil der Kompensation muss ein Sundtunnel statt dem unansehnlichen Trio von Brücken mindestens drin sein. Denn die Optik des Brücken-Trios dürfte dem Image Fehmarns und damit dem Tourismus noch einmal zusätzlich schaden. Die Insel würde schon visuell zum Brückenpfeiler einer Durchgangstrasse degradiert werden", so Volker Binding von der Initiative "Bewahrt Fehmarn!". Hintergrund der Planung ist, dass für die Zeit nach Fertigstellung der festen Beltquerung mit einem höheren Verkehrsaufkommen gerechnet wird.
"Dobrindt sollte sich mal bei Sturm auf die Sundbrücke stellen"
Die Mehrkosten eines Tunnels im Vergleich zu Brücken seien im Verhältnis zur touristischen Wertschöpfung auf der Insel absolut vertretbar. Mirko Kaminski, ebenfalls Sprecher der Initiative: "Verkehrsminister Dobrindt sollte sich einmal bei Sturm auf die Sundbrücke stellen. Wenn er dann noch den Sturm der fehmarnschen Entrüstung zu spüren bekommt, könnte auch ihm schwanen, dass die Brückenlösung weit weniger gut ist als sie am Berliner Schreibtisch wirken mag." Damit spielt er auch auf die Windanfälligkeit von Brücken an. Gleichzeitig begrüßt die Initiative, dass die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer Prüfungen eine Tunnellösung noch nicht verworfen hat.
An einen Tisch setzen
"Bewahrt Fehmarn!" möchte darüber hinaus den Bürgermeister der Insel, die politischen Parteien und andere Organisationen Fehmarns sowie auch in Großenbrode und Heiligenhafen anregen, sich an einen Tisch zu setzen und ein gemeinsames Vorgehen zu besprechen. Die Initiative begrüßt zudem das Engagagement des fehmarnschen Bürgermeisters und einiger Stadtvertreter für die Tunnellösung. Volker Binding: "In dieser Sache muss Fehmarn einfach zusammenhalten, egal welche Differenzen es sonst gibt. Da kann es nur EIN Fehmarn geben."
Gelassen ob der Vorwürfe von Kritikern
Derweil erfährt "Bewahrt Fehmarn!" weiter wachsende Unterstützung. Die Online-Petition gegen das im Zuge der Belttunnelbaustelle auf Fehmarn geplante 15 Hektar große Industrieareal haben auf change.org nunmehr bereits mehr als 27.000 Menschen unterschrieben. Auf Facebook zählt die Initiative fast 3.800 Unterstützer. Auf den Anwurf, ihre Kommunikation sei nicht gut für den Tourismus auf Fehmarn, reagiert die Initiative gelassen: "Jene, die das äußern, tun das mit Hintergedanken. Sie sollten sich mal die Buchungszahlen der vergangenen Wochen geben lassen und erleben dann wahrscheinlich eine positive Überraschung", so Mirko Kaminski.
Link: www.bewahrt-fehmarn.de
Photo: Der Hafen von Burg.
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