(pol-ki) Nachdem bereits in den beiden letzten Januarwochen mehrere Tausend Flugblätter im Stadtteil Dietrichsdorf verteilt wurden, wird am kommenden Samstag die Polizei erneut offensiv auf die Bevölkerung auf dem Kieler Ostufer zugehen und sie um Mithilfe bei der Aufklärung der Brände bitten. Darüber hinaus wird die Kieler Berufsfeuerwehr am Vinetaplatz vor Ort sein und über das richtige Verhalten im Brandfall informieren.
Aus den bisherigen Ermittlungen ergeben sich keinerlei Hinweise auf einen migrantenfeindlichen oder religiös motivierten Hintergrund der Brände in den Stadtteilen Gaarden, Neumühlen-Dietrichsdorf, Wellingdorf und Ellerbek.
Die Kieler Polizei ist für ihre Bürger da und schützt sie gleichermaßen - unabhängig von Herkunft, Religion oder des bewohnten Stadtteils. Um eventuelle Sprachbarrieren zu überwinden und somit weitere Bevölkerungskreise zu erreichen, sind die Flugblätter, mit denen Hinweisgeber und Zeugen zu den Bränden gesucht und Verhaltenshinweise gegeben werden, in deutscher und türkischer Sprache verfasst.
Am Samstag werden deutsch- und türkischsprachige Polizeibeamte Flugblätter auf dem Wochenmarkt in Gaarden verteilen.
Bereits seit Mitte der Woche wurden gezielt Gaardener Gewerbetreibende kontaktiert und sie um entsprechenden Aushang und Auslage der Flugblätter gebeten.
Mit größeren Hausverwaltungen wurde ebenfalls Kontakt aufgenommen und neben dem Aushang des Flugblattes die die Überprüfung der technischen Gegebenheiten an den Hauseingängen und der Brandschutzvorrichtungen erbeten.
Seit mehreren Wochen ist wegen der Brände auf dem Ostufer die offene und verdeckte Polizeipräsenz in den betroffenen Stadtteilen deutlich verstärkt worden.
Anfang Februar wurde bei der Kriminalpolizei Kiel eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die neben Beamten des Fachkommissariats aus Beamten des 4. Polizeireviers, der Polizeistation Dietrichsdorf und speziell ausgebildeten Brandsachverständigen der Plöner Kriminalpolizei besteht.
Die Polizei appelliert nach wie vor an Hausbewohner
- Hauseingangstüren sollten stets geschlossen sein, so dass keine unberechtigten Personen die Häuser betreten können.
- Zugänge zu Hinterhöfen und Kellerräumen sollten gegen den Zutritt Unbefugter gesichert sein und in den Treppenhäusern und Kellerräumen sollten keine leicht brennbaren Gegenstände abgestellt bzw. gelagert sein.
- Kellerfenster sollten ebenfalls geschlossen sein, damit von außen keine brennenden Gegenstände in die Kellerräume geworfen werden können.
- Seien Sie aufmerksam und verständigen Sie bei verdächtigen Beobachtungen lieber einmal zu viel die Polizei über 110!
Staatsanwaltschaft lobt 5.000 Euro Belohnung aus
Die Staatsanwaltschaft Kiel hat eine Belohnung in Höhe von bis zu 5.000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung der bisherigen Brände im Zusammenhang mit der Brandserie in den Stadtteilen Neumühlen-Dietrichsdorf, Wellingdorf und Ellerbek und der Brandserie im Stadtteil Gaarden führen, ausgelobt.
Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0431 - 160-3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.
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