(hk) Dieses Mal hat es besonders lange gedauert. Das lag nicht an der Bombe, sondern an einigen hirnlosen Knalltüten, die das Sperrgebiet nicht verlassen wollten. So mussten alle sehr viel länger warten, vor allem die Bewohner eines Altenheims, die in der Schule am Klausdorfer Weg untergebracht waren. Was es bei so einem Anlass noch nie gegeben hat: Einige eingesetzte Polizeibeamte wurden so hart angepöbelt, dass sogar Strafanzeigen gefertigt wurden. Wie man eine hochgefährliche Arbeit so wenig würdigen kann, das bleibt unverständlich. Bei ihrem gefährlichen Job setzen die Kampfmittelräumer jedes Mal ihr Leben aufs Spiel. Für uns alle.
Diese Bombe war dazu ein besonders großes Gerät. Eine amerikanische 1000-Pfund Sprengbombe, sowas bekommen auch die Profis nicht jeden Tag zu Gesicht. Die Zünder waren noch voll intakt. Wenn so ein Sprengkörper tatsächlich hochgeht, dann kann er auch in 2,5 Kilometern Umkreis noch lebensgefährlichen Schaden anrichten.
Den Kampfmittelräumern wurde es dieses Mal besonders schwer gemacht. Die Bombe lag in einer Tiefe von vier Metern. Die Arbeit musste zwischendurch unterbrochen werden, weil die Pumpen gegen eindringendes Wasser keine Chance hatten. Dazu hatte die Bombe, eine amerikanische AN - M35, hergestellt im April 1943, auch noch zwei Zünder.
Gefunden wurde der Blindgänger, weil das Grünflächenamt auf dem zu einer Schule gehörenden Sportplatz Bauarbeiten vornehmen will. Vor solchen Bauarbeiten wird jedes Gelände vom Kampfmittelräumdienst gründlich untersucht.
Weitere Photos in der Galerie - Krieg im Norden
Vorgestellt: Eine bombige Arbeit - Der Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein
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