Wenn ich eines liebe, dann Kleidung die gleichzeitig elegant, zeitlos, praktisch und haltbar ist. Wenn so ein Teil mir auch noch das norddeutsche Schmuddelwetter vom Leib hält und ich mir dabei nicht vorkommen muss wie eine wandelnde Plastiktüte, dann hat meine Lebensqualität einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Die Rede ist von meiner australischen Bush-Skin.
Die Idee für diesen langen Reitmantel der australischen Cowboys ist alt und stammt aus der Seefahrt. Die Sailors hatten entdeckt, dass ihr Segeltuch wesentlich länger hält, wenn man es in eine Art dünne Teersauce taucht. Was für Segel gut ist, kann für Kleidung nicht schlecht sein, dachten sie weiter, und so entstanden die ersten Öljacken. Auch Leinöl wurde zum Imprägnieren benutzt. Irgendwann sprach es sich bis zu den Cowboys an Land herum, dass es da wetterfeste Kleidung gibt, in der man auch noch gut reiten kann, wenn der Mantel um einen langen Rückenschlitz und Beinschlaufen ergänzt wird. Die Mäntel gibt es auch als Jacken, ideal für Biker.
Die Mäntel heute sind natürlich aus anderem Material, man müffelt nicht mehr wie ein ganzes Ölfeld. Die verwendeten Materialien sind allesamt zeitgemäß umweltfreundlich. Das Basismaterial ist Baumwolle, zum Imprägnieren wird Wachs verwendet. Eine Bush-Skin ist zu 100 Prozent wasserdicht. Selbst ein gepflegter Sturm an der Nordsee prallt vollständig an ihr ab, das gute Stück ist extrem windundurchlässig - und trotzdem atmungsaktiv. Mit einer Bush-Skin kann man oben auf dem Deich mitten im Sturm stehen, man fühlt sich einfach nur wohl und gut beschützt.
Gekauft im "Country Store", Kiel-Elmschenhagen, Preetzer Str. 317.
Photo unten: "Am Ruder", Wilhelm Dreesen, ca. 1891 - 95
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