Karneval wird im Süden gefeiert. Genauer gesagt: in Marne, an der südwestlichsten Ecke von Schleswig-Holstein.
(hk) In der liebenswerten Stadt an der Mündung der Elbe veranstaltet die Marner Karnevals Gesellschaft schon seit 1956 einen Rosenmontagsumzug. Und der hat es in sich, der Umzug ist der größte im Norden. 2016 beteiligten sich ganze 1.200 Narren an der kilometerlangen Kolonne, und das waren nicht nur Karnevalsvereine aus dem ganzen Land. Zu sehen waren auch Wagen von anderen Vereinen, von Firmen und von vielen, die einfach nur ihren Spaß am Mitmachen haben wollten.
Die Mühen der monatelangen Vorbereitung wurden honoriert: 20.000 ZuschauerInnen standen an den Straßenrändern und bewunderten das bunte Treiben. Anfangs ging ein richtig satter Regenguss über die Wartenden nieder, aber davon liess sich niemand abschrecken. Sturm? Wo denn?
Dass der reine Spaß Vorrang vor teutonischem Bierernst hatte, das war der gesamten Stadt anzumerken. Fasching im Norden, das ist "anders". Hier zeigen die Nordlichter, dass sie keineswegs die wortkargen Sturköppe sind, als die sie so oft verschrieen werden. Und, ganz anders als weiter im Süden: Politik spielte schon mal gar keine Rolle. Hauptsache bunt, Hauptsache ausgelassen.
Das diesjährige Prinzenpaar: Mareike I. und Oliver I. bei der Preisverleihung für die schönsten Wagen vor dem Marner Rathaus.
Und auch das soll gesagt werden: Die Hilfe in einem Nofall klappte perfekt. Sofort fuhren die Wagen beiseite, und auch die Zuschauer sorgten dafür, dass der Rettungswagen schnellstmöglich freie Bahn bekam. Insgesamt hatten Rettungsdienste und Polizei erfreulich wenig zu tun, es war trotz vieler angeschickerter Teilnehmer eine rundum friedliche und fröhliche Veranstaltung.
Die Photoserie
Alle Photos in der Galerie - Rosenmontag in Marne
Link: Marner Karnevals Gesellschaft
Kommentare powered by CComment