(gw) In Niedersachsen und weiteren Bundesländern ist vermutlich gentechnisch verunreinigter Mais ausgesät worden, doch die zuständigen Behörden verschleppen die Aufklärung und handeln nicht. Bioland und Greenpeace liegen Untersuchungsergebnisse von niedersächsischen Behörden vor, wonach zwei der untersuchten Saatgutproben mit dem Gen-Mais NK603 belastet sind.
NK603 ist nicht für den Anbau in Deutschland zugelassen. Ob der betroffene Mais durch ein oder mehrere Saatgutfirmen, die das Land Niedersachen bisher nicht nennen will, zurückgerufen worden ist, oder ob er bereits in mehreren Bundesländern von unwissenden Landwirten ausgesät wurde, ist unklar. Es kam zu gravierenden Verzögerungen zwischen verschiedenen Behörden und Ministerien in Niedersachsen. "Die Behörden in Niedersachsen befinden sich offensichtlich im Dornröschenschlaf. Obwohl die Gefahr besteht, dass illegaler Gen-Mais auf den Feldern ausgesät wurde, werden keine Maßnahmen ergriffen um diesen zu vernichten. Es ist nicht einmal geklärt, ob die betroffenen Landwirte überhaupt informiert wurden", sagt Martin Hofstetter, Landwirtschafts-Experte bei Greenpeace.
"Das Land Niedersachsen muss hier umgehend Klarheit schaffen, sowohl für die Landwirte als auch die zuständigen Behörden der anderen Bundesländer", fordert Thomas Dosch, Präsident von Bioland und ergänzt: "Der Anbau des mit Gen-Mais NK603 verunreinigten Maises ist illegal und der Aufwuchs muss vernichtet werden, hier besteht kein Handlungsspielraum." Bioland und Greenpeace fordern daher die zuständigen Behörden in den Bundesländern auf, unverzüglich die betroffenen Landwirte zu informieren und anzuweisen, die Pflanzen auf den Feldern zu vernichten.
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